Freitag, 26. September 2008

Taifun Stärke 8 in Hong Kong

Tach auch! Ich spar mir ma den Entschuldigungs-Vorspann und gelobe weiter fleißig Besserung. Inzwischen hat Philipp HK verlassen, Flo ist gekommen und auch wieder gegangen - also viele Feste zu feiern: jut wars! ;-) Macau und weitere Erlebnisse bin ich hier immer noch schuldig, aber jetzt möchte ich erstmal kurz zu einem Ereignis der letzten Woche kommen: Ein kleiner Taifun kam zu Besuch in HK vorbei.

Das Ganze äußerte sich in einer ansteigenden kollektiven Unruhe den ganzen Tag über letzten Dienstag (allein in einer anderthalbstündigen Mandarin-Vorlesung wurde die Dozentin 5 mal angerufen und über die Lageentwicklung informiert ;-). Während morgens noch Taifun-Signal 1 aushing (Stand-By, Taifun 800km vor HK), wurde mittags auf 3 erhöht (Starker Wind im Victoria Harbour, Böen bis 110 km/h) und für den Abend schließlich 8 angekündigt (Sturmwind mit Böen über 180 km/h).




So kam es dann auch, was dazu führte, dass alles bewegliche auf unserem Campus reingeräumt wurde und die Fensterscheiben mit Tape vorm Splittern geschützt wurden. Die Star Ferry im Hafen stellt den Betrieb ein, Schulen und Unis ebenso und die meisten Firmen auch. Endzeitstimmung pur also (Gerüchte sprechen von Hamsterkäufen ;-).





Und während wir das muntere Treiben den ganzen Tag über noch schmunzelnd betrachteten, muss ich doch zugeben, dass es abends durchaus heftig zuging. (Kleine) Bäume wurden entwurzelt, Äste brachen ab, Straßen wurden überflutet, Metall-Mülleimer und Bushaltestellenschilder fielen um und es regnete aus Strömen. Ein richtig schöner Abend um gemütlich zu Hause zu bleiben also - eigentlich...

Denn dummerweise war dieser auch gleichzeitig Flos letzter Abend in HK, den ich ihn nicht allein ohne Internet auf seinem Zimmer verbringen lassen wollte, so dass ich mich auf den Weg zu ihm gemacht hab.

Am Anfang dachte ich noch der Spaß wäre schon vorbei und schickte mutig eines der wenigen Piraten-Taxis, das das 3fache des normalen Preises von mir wollte weg, um zur MTR (U-Bahn) zu laufen. Als ich dann 10 Sekunden später bis auf die Haut durchnässt war, weil irgendwer da oben wohl nen ganz großen Sinn für Ironie und gefüllte Eimer hat, wurde ich eines Besseren belehrt.



Aber nach einem 20-minütigen Spiesrutenlauf (meist langsam und bedächtig, aber dann wieder husch husch unter Bäumen, Schildern und dergleichen durch), erreichte ich schließlich die Bahn und der Abend konnte beginnen.



Selbiger war übrigens genau wie die ganze Woche mit dir echt ein Knaller, du Chaot! Danke, dass du den "großen Schritt" gemacht hast und hergekommmen bist.

PS: @Flö/Jens... Hast du's auf dem HK Handy probiert (Nummer rechts)? Meld mich die Tage mal. Ansonsten soll Skype auch wahre Wunder wirken. ;-)

Mittwoch, 17. September 2008

Bürokri, Bürokro, Bürokra...

Ja da hat der Hongkonghesse aber ma wieder ein Paar Löcher im Rasen gelassen - Asche über mein Haupt! Nur zur Beruhigung: An massiver Überarbeitung hat das zum Glück nicht gelegen, aber über unser Mondfest-Gambling-Weekend in Macau und auf der Rennbahn die Tage mehr. :-)

Heute möchte ich euch eine kleine Anekdote zum Einblick in die Bürokratie meiner Wahlheimat geben. Moment... Sagte die Deutschnase gerade was von Bürokratie?? Kann das denn schlimmer sein als in Germanien??? Ohja, es kann! Was aber viel mehr auffällt als die Vielzahl von Regeln ist eine unglaubliche, blinde Treue zu selbigen. Wer behauptet "Das haben wir immer so gemacht!" und "Es ist so vorgeschrieben." seien diskussionsungeeignete Totschlagargumente, sollte mal vorbeischaun und staunen wie vielseitig diese beiden Freunde anwendbar sind.

Aber genug Vorgeplänkel... Mein selbst erlebtes Fallbeispiel dreht sich um die Einführung in unseren campuseigenen Fitnessraum, die für jeden, der ihn benutzen will Pflicht ist. Hierfür gibt es 2 Termine: Einen nächste Woche, einen übermorgen.

Bisher habe ich es eigentlich immer geschafft, mir quer durch die Weltgeschichte derartige Kurse zu ersparen, indem ich wen auch immer davon überzeugt habe, dass ich mich auskenne und mir schon die Hanteln nicht um den Hals wickeln werde. Dass das hier nix wird, war mir recht schnell klar, so dass ich mich brav eingeschrieben habe, was folgendermaßen abläuft:

1) Formular ausfüllen mit allen möglichen persönlichen Daten und gewünschtem Termin
2) Kopie des Studentenausweises (Vorder- und Rückseite) machen, der nebenbei erwähnt nochmal die gleichen Daten enthält
3) Formular und Kopie und ein Passfoto ins Sports Centre tragen (ca. 10 Minuten Fußmarsch)
4) Versuchen die 50 HK$ Bearbeitungsgebühr mit einem 100er zu zahlen, was in einer Coke zum Geld wechseln bei 7-Eleven endete ("Sorry, wir haben kein Wechselgeld!")
5) Abgabe der fertigen "Bewerbungsmappe"
6) Platzvergabe nach dem Prinzip First-Come-First-Serve - im Prinzip könnte man jetzt also wissen, welchen Termin man gekriegt hat. Fehlanzeige: Darüber wird 2 Wochen später per Aushang im Sports Centre informiert (Hallo Fußmarsch! :-)
---2 Wochen später---
7) Feststellen, dass man am Abend des 18. den Kurs hat, wo auch Flo in HK ankommt (JAWOLLE, noch ein Taaag! :-)
8) Zurück zum Sports Centre mit der Bitte um die Namen der Teilnehmer des 2. Termins, um sich einen Tauschpartner zu suchen.
9)"Sorry, das ist nicht möglich"
"Warum nicht?"
"Wegen der Regeln."
"Das ist ja schön und gut - ich will ja auch nicht, dass irgendwo mehr Menschen teilnehmen als bisher. Ich möchte mir lediglich jemanden zum Tauschen suchen."
"Das ist nicht möglich."
(Dejavu)"Warum nicht?"
"Weil wir Dokumente für Sie vorbereiten müssen - wenn wir das jetzt tauschen bringt das hier alles durcheinander."
"Dann nehme ich einfach die Dokumente für meinen Tauschpartner und er dann meine mit."

Na wie mag da wohl die Antwort ausgefallen sein? (Tipp: Einfach mal oben lesen ;-)

Also werd ich mich morgen abend wohl oder übel mal in die hohe Kunst des Work Outs einführen lassen - sorry Flo! :-)

Aber so isses halt... Und mir gefällt's hier trotzdem!

Stimmung: "Bestens" durchorganisiert
Wetter: Also man gewöhnt sich an fast alles...
Gesamtlage: Passt!

PS: In 1,5 Stunden steht mit einer Gruppenpräsentation mein erster offizieller Amtsakt als Student hier an: Der kulturelle Wandel in der japanischen Gesellschaft des 20. Jhs. und seine Auswirkungen auf die HR-Strategien beim japanischen Elektrokonzern Matsushita... (Nur dasses hier nicht heißt ich schaff nix)

Also bis bald! Der HaKaHa

Montag, 8. September 2008

Daytrip nach Lantau Island

Am gestrigen Sonntag war ich mit einer kleinen Gruppe "Leidens"genossen mal draußen aus "High-Rise-Hong-Kong" - und zwar auf der grünen Insel Lantau Island, die zwar mehr als doppelt so groß ist wie Hong Kong Island, aber nur von ca. 50.000 Seelen bewohnt wird.

Neben einer der größten Freiluft-Buddha-Statuen gibt es dort bildhübsche Wanderwege durch die Natur, Tempel und malerische Fischerdörfer zu bestaunen, bei denen mal ganz schnell vergisst wie nah man doch eigentlich am pulsierenden Herz Hong Kongs dran ist und sich ein paar Jahrzehnte in der Zeit zurück versetzt fühlt.

Davon abgesehen findet sich auf Lantau auch das Hong Kong Disneyland und in direkter Nachbarschaft der bereits erwähnte Chep Lap Kok Airport, für den eine teilweise über 100m hohe Insel abgetragen und das übrig gebliebene Material davor aufgeschüttet wurden. Beinahe hätte es damals sogar Lantau selbst erwischt, aber zum Glück kam die Insel nochmal davon. Genug erzählt... Seht selbst!

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Ansonsten geht's mir soweit prima. Natürlich schwer im "Stress" von einem Termin zum nächsten (man hat's nicht leicht als Student ;-), aber das passt schon. Seit letzter Woche bin ich auch ganz fleißig am Studieren und meinen Stundenplan umbauen. Mit arbeiten ist zur Zeit aufgrund fehlender Working Permit leider noch nix, aber das sollte sich jetzt auch im Laufe der Woche geben. Hierzu bei Gelegenheit mehr...

Jetzt erstmal noch nen schönen Tag ins kalte Germanien!

Stimmung: Top-erholt nach 1-Tages-Kurzurlaub
Wetter: Es hat sogar mal geregnet (kratzt die Temperatur halt wenig ;-)
Gesamtlage: Thumbs up!

Grüße

Der Hongkonghesse